Der Mensch inkl. Völkerkunde

Früher, im Quartär, lebten mehrere Hominidenarten nebeneinander, manchmal sogar in denselben Landschaften. 

Der Mensch ist die am weitesten verbreitetste Lebensform auf unserer Erde, und die am höchsten entwickelte. Unsere technischen Erfolge haben aber auch Schattenseiten. Menschen in urbanen Gebieten haben den Kontakt zur Erde verloren, anders als die Naturvölker, die mit ihr in Harmonie, Geborgenheit und Frieden leben. Aber wie viele Tierarten sind auch die meisten Naturvölker mit ihren Traditionen und Sprachen bedroht. 

Völkerkundesammlung

Die Ausstellung gliedert sich in folgende Bereiche:
Geschichte der Coburger Völkerkunde-Sammlung, Ozeanien und Neuguinea, Afrika Unbekanntes Afrika (Kult und Magie), Handwerk, Kamerun, Rundhaus eines Herbalisten (im Innern: Metallhandwerk), Amerika, Präkolumbische Kulturen Perus und Panamas, Die Kuna, Die Batakvölker Sumatras (Kernstück der Ausstellung mit einer großen Freigruppe: Batakbauer beim Pflügen eines Reisfeldes; Hintergrund: Wandgemälde des Toba-Sees).

Die Umsetzung des wissenschaftlichen Konzepts der Völkerkunde-Dauerausstellung in einem Raum- und Vitrinenplan erfolgte durch die Dipl.-Grafikerin Barbara Matz-Langensiepen, die dann zusammen mit ihrem Ehemann Wilfried Matz die Vitrinengestaltung übernahm. 

Leben in den Bäumen

Für das Leben in den Bäumen sind zwei Eigenschaften besonders wichtig: Greifhände zum Klettern und nach vorn gerichtete Augen, um Entfernungen abschätzen zu können. Über diese beiden Fähigkeiten verfügen die Herrentiere, die Primaten. 

Die Evolution der Primaten ist fossil gut belegt. Sie entwickelten sich in der Kreidezeit aus kleinen, spitzmausähnlichen Vorfahren. Im Tertiär nahmen sie einen ungeheuren Aufschwung. Zuerst waren es die Halbaffen, später die Affen und Menschenaffen. Viele Primaten entwickelten ein verflochtenes Sozialgefüge mit vielfältigen Verhaltensweisen. In der Vitrine sind die wichtigsten Vertreter der heutigen Primaten als Präparate ausgestellt: Lemuren, Loris, Breit- und Schmalnasenaffen, Menschenaffen.

Stammbaum des Menschen

Die Wiege der Menschheit stand in den Savannen Afrikas. Hier waren es die ersten Affenmenschen, die von den Bäumen herunterstiegen und mit geschickten Händen auf Nahrungssuche gingen. 

Die ältesten bekannten Menschen sind die Australopithecinen. Sie hatten bereits den aufrechten Gang perfektioniert und benutzten Werkzeuge. Über den Homo rudolfensis nahm die Körpergröße immer mehr zu, bis vor 1,6 Millionen Jahren der Urmensch Homo ergaster entstand, der unsere Größe erreichte. Homo erectus erschien vor 800.000 Jahren auch in Europa. Im Verlauf der Eiszeiten entwickelte sich schließlich der Homo sapiens, der "wissende Mensch".

Zahlreiche Schädel von Urmenschen belegen in der Ausstellung die Evolution des Menschen. Wie die eiszeitlichen Menschen gelebt haben könnten, soll das große Diorama mit der Neandertaler-Familie darstellen. 
Als Vorbild dienten die Knochenfunde bei La Chapelle-aux-Saints in Frankreich.

Die Entwicklung der Kultur

Mit der körperlichen Entwicklung der Gattung Homo ist auch seine kulturelle Entwicklung verbunden. Zuerst wurden nur rohe Steine und Knüppel als Werkzeug benutzt, dann kam man über gezieltes Abschlagen zu Faustkeilen. Schon vor über 600.000 Jahren benutzte Homo erectus zur Jagd hochwertige Speere. Um die handwerklichen Fähigkeiten über Generation weiterzugeben, musste sich auch die Sprache entwickeln.  

Die ersten Dokumente einer künstlerischen Kultur sind die Höhlenmalereien. Unter den Menschen der Steinzeit gab es hervorragende Künstler und Handwerker, die die vielfältige Werkzeugkultur weiter verbesserten. Aber sie lebten immer noch als Jäger und Sammler. Als die Bevölkerung zunahm, waren die Menschen gezwungen, neue Nahrungsquellen zu erschließen. Sie kultivierten Pflanzen und zähmten Tiere. Vor zehntausend Jahren wurde der Mensch sesshaft.

In der Vitrine wird an ausgewählten Exponaten die Entwicklung vom Faustkeil bis zu den Streitäxten der Kelten dargestellt. 
Die meisten Stücke stammen von Ausgrabungen aus dem Coburger Land.

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