Erdgeschichte

Fossilien sind der beste Beleg für die Geschichte des Lebens. Durch sie erfahren wir, was Leben bedeutet und wie es sich entwickelt hat. Sie geben uns viele wichtige Informationen und Beweise. 

In der Entwicklung des Lebens gab es immer wieder dramatische Veränderungen. Klimaschwankungen führten zu gewaltigen Massenaussterben in der Lebewelt, die sich danach aber immer zu neuer Formenfülle entfaltete. Aus diesen Katastrophen können wir lernen und Rückschlüsse für die künftige Entwicklung unseres Planeten ziehen. Denn ohne Planet kein Leben.

Fossilien – versteinerte Urkunden

Die Paläontologie ist die Wissenschaft von der Geschichte des Lebens auf unserer Erde. Paläontologen suchen oder graben nach Fossilien, um wie ein Kriminalist die Entwicklungsgeschichte der Pflanzen und Tiere zu entziffern. 

In vier Vitrinen im Foyer kann der Besucher sehen, was von einem einstmals lebenden Organismus als Fossil übriggeblieben ist. Manchmal ist es nur ein Abdruck oder eine Spur, oft sind es versteinerte Schalen oder Knochen, im besten Fall Mumien in Teer, Wüstensand, Eis oder als Inklusen im Bernstein. Die Entstehung eines Fossils war immer ein großer Zufall, und bei weitem nicht alle Tier- oder Pflanzenarten sind fossil überliefert. Deshalb können die Paläontologen die Geschichte des Lebens nur sehr unvollständig entschlüsseln.

Krisen der Evolution

Als die ersten Ozeane und Kontinente Gestalt annahmen, entstand vor 4 Milliarden Jahren das Leben. Aber es vergingen noch 2.500 Millionen Jahre, bis sich aus Einzellern die ersten komplexeren Organismen entwickelten. Am Beginn des Kambriums, vor 530 Millionen Jahren, kam es zur rasanten Ausbreitung der verschiedensten Gruppen wirbelloser Tiere. Dieses Ereignis bezeichnen Forscher auch als die „Kambrische Explosion“. Ein kleines Diorama gibt dem Besucher eine Vorstellung davon, wie das Leben damals ausgesehen haben mag.

Die Ausstellung zeigt, dass die Entwicklung der wirbellosen Tiere im Meer nicht gleichmäßig verlief. Immer wieder ereigneten sich katastrophale Massenaussterben, die man mit globalen Klima-Schwankungen, Meeresspiegelsenkungen oder Änderungen der Chemie des Meereswassers erklären kann. Nach einem Massensterben war der Weg aber immer wieder frei für die Entwicklung neuer Lebensformen.

Die Eroberung des Festlands

Zu Beginn des Erdaltertums waren nahezu alle Meeresteile mit üppigem Leben besiedelt. Auf dem Festland lebten wahrscheinlich schon seit 2 Milliarden Jahren Bakterien oder Algen, aber erst im Silur, vor 430 Millionen Jahren, begannen einige Pflanzen und Tiere damit, die wüstenhafte Landoberfläche zu besiedeln. Die Probleme, die sie dabei zu lösen hatten, waren zahlreich und schwierig. 

In der Ausstellung ist zuerst die Entwicklung der Landpflanzen mit den Insekten am zentralen Vitrinensechseck dargestellt. Die Wirbeltiere schafften den Übergang an Land wahrscheinlich über das Süßwasser der Seen und Flüsse, wie wir es am Beispiel des Urlurchs Ichthyostega dargestellt haben. Eine zweite Vitrine zeigt die Evolution der Reptilien.

Coburger Erdgeschichte

Die Schichtstufen-Landschaft der weiteren Umgebung von Coburg wird durch vier erdgeschichtliche Formationen der Germanischen Trias und des unteren Jura gebildet: Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper und Schwarzer Jura. Vier große Landschaftsdioramen zeigen, wie es im Coburger Land vor 250 bis 180 Millionen Jahren ausgesehen haben mag, als sich die Gesteine dieser Formationen ablagerten: 

  • Zu Beginn des Mesozoikums lag Coburg auf dem Festland mit feuchtwarmem Klima. Der Coburger Hohlsaurier lebte hier. 
  • Dann kam es zu einer Absenkung des Beckens und Coburg lag 10 Millionen Jahre am Grund des Muschelkalkmeeres.
  • In der Keuperzeit verlandete der Ablagerungsraum wieder, zeitweise bildeten sich ausgedehnte Sümpfe, mitunter war das Land sehr trocken.
  • Schließlich kam es von Nordwesten her zu einer erneuten Überflutung durch das Jura-Meer, dargestellt im Diorama des Posidonienschiefer-Meeres.

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