Terminkalender
Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Coburg und der Isle of Wight widmet sich das Naturkunde-Museum Coburg der Insel vor der Südküste Großbritanniens, auf der bereits Queen Victoria (1819-1901) und Prinz Albert (1819-1861) den Sommer zu verbringen pflegten.
Die Isle of Wight befindet sich bei Hampshire, nur durch den Solent, einen Seitenarm des Ärmelkanals, vom britischen Festland getrennt. Die Insel hat eine sich stets verändernde Küste mit imposanten Klippen der Ober- und Unterkreide, versteckten Buchten und einigen der schönsten Strände Europas. Sie ist ein äußerst beliebtes Urlaubsziel und durch eine kurze Fährpassage von Portsmouth aus zu erreichen. Bekannt ist die Insel für ihre ruhigen, ursprünglichen Dörfer mit urig-englischen reetgedeckten Cottages und malerischen kleinen Städten.
Die Insel ist seit der Steinzeit besiedelt. Zahlreiche Gräber aus der Bronzezeit sowie Villen aus der Römerzeit zeugen von der langen Besiedlungsgeschichte.
Die Größe der rautenförmigen Insel ist mit 640 km² überschaubar. Dies tut ihrer Beliebtheit aber schon seit langer Zeit keinen Abbruch, denn bereits Queen Victoria und Prinz Albert begeisterten sich für die Insel. Osborne House, der ehemalige Sommersitz der königlichen Familie, ist immer noch die Hauptattraktion. Die Queen kaufte das Haus 1845 als private Rückzugsstätte und ließ es nach Plänen ihres Ehemannes im italienischen Stil umbauen und erweitern. „Es ist unmöglich“, schrieb Victoria in ihr Tagebuch, „sich einen hübscheren Ort vorzustellen“. Zum Osborne House gehören neben mehreren hundert Hektar Land noch einige weitere Häuser wie das Bladon Manor. Im weitläufigen Park wurde als Spielhaus für die Kinder nach dem Vorbild der Schweizerei bei Schloss Rosenau das Swiss Cottage, ein Schweizer Berghaus, gebaut.
Da Thronfolger König Eduard VII. nach dem Tod seiner Mutter, die am 22. Januar 1901 im Osborne House starb, keine sinnvolle Verwendung mehr für das Anwesen hatte, schenkte er es 1903 der britischen Nation. Es befindet sich weitgehend im Originalzustand, gewährt einen realistischen Einblick in das Leben der Königin und ihrer Familie und ist seither als Museum für jedermann zugänglich.
Doch nicht nur Queen Victoria und Prinz Albert verbrachten den Sommer auf der Insel. Ihrem Beispiel folgten zahlreiche Künstler. Ex-Beatle Paul McCartney schrieb in seinem Ferienhaus den Song „When I´m sixty-four“ und ließ die Isle of Wight darin nicht unerwähnt.
Sehr beliebt ist auch Alum Bay, eine Bucht im äußersten Westen. Bekannt ist sie für ihre Klippen aus farbigen Sandsteinschichten, die senkrecht zum Meer hinabfallen. Von rot über braun bis hin zu schwarz kann man dort alle Farben finden. Eine Besonderheit ist, dass man diese verschiedenen Sandschichten, zusammengepackt in kleinen Gläsern kaufen kann. Auch für derartige Souvenirs konnte sich bereits Queen Victoria begeistern. Von der Alum Bay aus kann man „The Needles“, eine Gruppe von drei Felseninseln aus Kreide wenige Meter vor der Westspitze per Schiff besichtigen.
Aufgrund des milden Klimas und der lieblichen Landschaft wird die Isle of Wight auch „The Garden Isle“ (Garteninsel) genannt. Temperatur und Luftfeuchtigkeit ermöglichen das Vorkommen zahlreicher exotischer Pflanzen, die sonst nirgendwo im Vereinigten Königreich gedeihen würden. Mit dem Beinamen „Madeira von England“ schmückt sich Ventnor. Ein Spaziergang durch den Botanischen Garten gibt dort den Blick frei auf die Kalksteinfelsen des Undercliff. Unweit des Städtchens findet man Blackgang Shine, die für die Insel typischen, durch Erosion geschaffenen Täler. Seit dem Jahr 2000 gibt es in Sandown ein Saurier-Museum. Als Attraktion gelten hier die Nachbildungen lebensgroßer Dinosaurier. Dabei stützten sich ihre Erbauer auf Fossilienfunde aus der Region, denn die Isle of Wight gilt schon lange als eine der ergiebigsten europäischen Fundstätten für Dinosaurierüberreste. An den Stränden von Compton Bay und Yaverland kann man selbst nach Fossilien graben oder sich einem organisierten Fossilienspaziergang anschließen.
Weitere Informationen finden Sie im Ausstellungsflyer