Terminkalender

„Zum Fressen gern“

Zum Fressen gern (Foto: Köpcke)Die Berliner Sammlungsfotografen Sebastian Köpcke und Volker Weinhold entwickeln seit mehr als zwei Jahrzehnten kulturhistorische Ausstellungen, die sich im gesamten deutschsprachigen Raum großer Beliebtheit erfreuen. Aus diesem Grund waren sie eingeladen, im Benediktinerstift Admont (Steiermark/Österreich) Objekte der naturhistorischen Schausammlung fotografisch ins rechte Licht zu rücken. Der programmatische Titel „Zum Fressen gern“ gab ein Thema vor, das unterschiedlichste Interpretationen erlaubt. In inszenierten Bildern lassen sie Tierpräparate wieder lebendig werden. Mit Zuneigung, Humor und Hintersinn betrachten sie dabei die unterschiedlichen Akteure. In der Kombination mit ausgesuchten Objekten des Kulturhistorischen Museums war es möglich, aufwändige Arrangements zu gestalten.

Der admontinische Fotozyklus mag zuweilen an Jagd- und Küchenstillleben der Renaissance, etwa an die hintersinnigen Porträts und Tafelbilder von Giuseppe Arcimboldo, aber auch die stilprägenden Musikplakate von Günther Kieser erinnern. Auf jeden Fall gelingt Köpcke und Weinhold damit der Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Der melancholische Blick auf das Werden und Vergehen, auf den ewigen Kreislauf von „Fressen und gefressen werden“ erweist sich dabei als schöner Schein. Tatsächlich sind die Tiere zumeist seit wenigstens hundert Jahren tot, aber gerade dadurch haben sie – mit Glasaugen, Drahtskelett und Sägespänen kunstvoll präpariert – museale Unsterblichkeit erlangt.

Produkt der Arbeiten ist eine Ausstellung mit Tierpräparaten und großformatigen Fotos, die Unterschiede, aber auch Parallelen zwischen den Sammlungen in Coburg und Admont aufzeigt.

 Foto: Sebastian Köpcke